Newsletter 10/22
Von Notärzten, Krisenmanagern, Ideengebern, Ballastabwerfern und Gärtnern
Impressionen eines inspirierenden Events: Kurze Szenen aus dem viel gelobten Turnaroundkongress ’21.
Der Turnaroundkongress steht für Authentizität, Offenheit, Aufklärung und Austausch. Das belegen die Bilder vom Vorjahr im Film oben eindrucksvoll. Trotz der Vielfalt an präsentierten Themen und Unternehmen geht es zentral immer um die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, um einen ehrlichen Austausch untereinander und ums Mutmachen auch für schwierige Situationen. Schließlich gehört heute auch Sanierung zum Tagesgeschäft des Managements.
Das Lagebild rund um das Insolvenzgeschehen dagegen ist trügerisch: Die Zahl der der Insolvenzverfahren geht trotz zahlreicher Krisen seit Jahren zurück. Doch viele Experten rechnen mit einem reinigenden Gewitter einer Marktbereinigung, denn vielfach überlebten Firmen nur durch staatliche Unterstützung und fristen nun ein Leben als „Zombie-Unternehmen“, wie die Wirtschaftauskunftei und der Inkassodienstleister Creditreform sie nennt. Die Zahl der Notfälle nimmt also ab, in denen Insolvenzverwalter als Notärzte gefragt sind. Diese Berufsgruppe sei nun vor die Aufgabe „als Krisenmanager in eigener Angelegenheit tätig“, konstatiert Turnaroundkongress-Referent Olaf Spiekermann von der Kanzlei Brinkmann & Partner. Dadurch habe sich für alle Betroffenen eines Insolvenzverfahrens die Welt verändert. Der Fachanwalt für Insolvenzrecht will aufzeigen, mit welchen Ideen und Geschäftsmodellen heute die Insolvenzverwaltung in schwierigen Zeiten erfolgreich möglich ist.
„Von einer Krise in die nächste Krise – dies bleibt in keinem Wirtschaftszweig ohne Folgen. In dieser schwierigen Zeit sich fachübergreifend auszutauschen, die Gedanken anderer Unternehmer und die Ideen von Beratern zu erfahren – hierfür steht in stets angenehmer Atmosphäre seit vielen Jahren der Turnaroundkongress.“
Olaf Spiekermann, Fachanwalt für Insolvenzrecht / Brinkmann & Partner Rechtsanwälte I Steuerberater I Insolvenzverwalter Partnerschaftsgesellschaft
Rund zwei Jahrzehnte praktische Erfahrungen aus seiner insolvenzrechtlichen Tätigkeit bringt Dr. Hubertus Bartelheimer von der Pluta Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaft mit auf die Bühne des Turnaroundkongresses. Der Fachanwalt für Insolvenzrecht möchte die Möglichkeiten aufzeigen, die mittlerweile der Gesetzgebern allen Beratern und Insolvenzverwaltern zur Sanierung von Unternehmen bietet. „Beeindruckend“ sei, „wie gezielt und punktuell hierzu operative Anpassungen in Abläufen innerhalb von Sanierungen unter Insolvenzschutz vorgenommen werden können, betont der Rechtsexperte insbesondere die Chancen für Unternehmen. Viele betroffene Firmen konnten mit insolvenzrechtlichen Instrumenten „vom Ballast“ befreit werden, der aus überraschenden Marktentwicklungen, verfehlter Marktpositionierung oder überholten Management-Entscheidungen der Vergangenenheit resultierte. Ein „Aufblühen“ dieser Unternehmen am Markt nach ihrer Sanierung sei oft langfristig zu beobachten, verspricht der Praktiker: „Dies soll alle Beteilligten motivieren, sich weiter für Sanierungsverfahren zu engagieren.
„Der Kongress bietet die lang ersehnte Gelegenheit, sich endlich wieder im persönlichen Gespräch mit erfahrenen Praktikern über die aktuelle Bestückung des sanierungsrechtlichen Werkzeugkastens zu informieren. Spannend wird auch der Austausch über die bisherigen Erfahrungen mit den teils noch recht neuen Tools.“
Dr. Hubertus Bartelheimer, Fachanwalt für Insolvenzrecht / Pluta Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaft
Beide Experten stehen Teilnehmenden des Turnaroundkongresses auch im quasi nichtöffentlichen Teil des Turnaroundkongresses für individelle Fragen zur Verfügung. Selbstverständlich gilt das auch für alle anderen Referentinnen und Referenten. Bei der Veranstaltung steht traditionell der Austausch untereinander auch zu heiklen Themen der Krisenprävention und -überwindung im Mittelpunkt. Angeregte Gespräche prägen daher von Anfang an die Traditionsveranstaltung, die dazu genug Pausen und den beliebten Netzwerkabend zwischen den beiden Kongresstagen bietet, wenn das Wetter mitspielt im herrlichen Biergarten des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg mit wunderbarem Blick ins Rheintal oder – falls es die Wetterlage nicht zulässt – in der nicht minder schönen Rotunde des luxeriösen Veranstaltungsortes. So oder so lohnt sich wie immer inhaltlich, atmosphärisch und kontaktreich der Besuch des diesjährigen Kongresses am 5. und 6. September sehr.