NEWSLETTER Nr. 12, Juni 2023

„Echte Mehrwerte und Relevanz für unsere Mitglieder“

Interview mit Marc S. Tenbieg, Vorstand des Turnaroundkongress-Verbandspartners DMB

Marc S. Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand beim Deutschen Mittelstands-Bund (DMB), spricht im Interview über das erstmalige Engagement als Verbandspartner beim XI. Turnaroundkongresses 2023 und seine Erwartungen an die Veranstaltung.

DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg freut sich über die Verbandspartnerschaft für den XI. Turnaroundkongress 2023. Foto: Jochen Rolfes / DMB
DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg freut sich über die Verbandspartnerschaft für den XI. Turnaroundkongress 2023.
Foto: Jochen Rolfes / DMB

Herr Tenbieg, der DMB ist Gast und Partner auf ausgewählten Fachveranstaltungen, um mit Unternehmerinnen und Unternehmern zu netzwerken. Ist das auch der Grund, warum Sie jetzt beim XI. Turnaroundkongress 2023 als Partner einsteigen?
Marc S. Tenbieg: Als Mittelstandsverband müssen wir natürlich immer stark abwägen, welche Fachveranstaltungen echte Mehrwerte und Relevanz für uns und unsere Mitglieder haben. Rund um die Themen Transformation, Turnaround und Zukunftsfähigkeit haben sich in den vergangenen Jahren viele neue Optionen und Ansätze entwickelt. Ansätze, die gerade in der aktuell herausfordernden Zeit hohe Relevanz für unsere Mitglieder haben. Die sehr guten Austauschmöglichkeiten mit Unternehmerinnen und Unternehmern sowie mit Fachexperten beim XI. Turnaroundkongress sind ein wichtiger Beweggrund für unsere Beteiligung.

Sie sind selbst am 22. und 23. Juni in Bonn dabei und waren auch früher schon mal beim Turnaroundkongress. Worin sehen Sie ein Alleinstellungsmerkmal der Veranstaltung?
Marc S. Tenbieg: Hochkarätige Besetzung, Multidisziplinarität und ein wirklich ausgezeichnetes Programm, bei dem vor allem auch Unternehmerinnen und Unternehmer von der breiten Expertise vor Ort profitieren können. Ich habe die vergangenen Kongresse als sehr intime Veranstaltungen erlebt, auf der sich zwischen und nach den Programmpunkten viel spontaner Austausch und spannende Diskussionen ergeben.

Inwieweit erachten Sie den Turnaroundkongress für Ihre Mitglieder, also Unternehmerinnen und Unternehmer, als relevant?
Marc S. Tenbieg: Da kann ich sehr knapp antworten: Der Turnaroundkongress ist hochrelevant! Wir haben in den vergangenen zwei Jahren die Themen Transformation, Zukunfts- und Widerstandsfähigkeit beim DMB in den inhaltlichen Fokus gestellt. Dazu haben wir viele positive Rückmeldungen von unseren Mitgliedern erfahren. Als Berater verstehen wir uns allerdings nicht. Und genau hier kann der Turnaroundkongress spannende Kontakte bieten.

Auf welchen Teil beim XI. Turnaroundkongress 2023 freuen Sie sich als Gast schon besonders?
Marc S. Tenbieg: Die vier inhaltlichen Sessions sind sehr spannend, ausgeglichen und wirklich toll besetzt, da kann ich keinen Favoriten benennen. Als Netzwerker für den Mittelstand freue ich mich aber natürlich besonders auf anregende Gespräche mit alten und neuen Bekannten beim Netzwerkabend.

Ist Ihr Einstieg als Verbandspartner quasi ein Vorbote, dass sich der DMB künftig stärker auch inhaltlich beim Turnaroundkongress einbringt?
Marc S. Tenbieg: Beim DMB setzen wir uns – wie gesagt – ohnehin sehr intensiv mit den Themen vom Turnaroundkongress auseinander, es gibt also in der Tat viele inhaltliche Anknüpfungspunkte. Am 22. Und 23. Juni freuen wir uns auf ein Vor-Ort-Update zur Konferenz und dann schauen wir, wie wir daran anknüpfen können.

Die Fragen an den DMB-Vorstand stellte Thorsten Garber.

Über die Grundlage für echte Zirkularität

CSR-Manager Rob Kragt von Tarkett präsentiert Innovationen nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip

Beim XI. Turnaroundkongress 2023 am zweiten Kongresstag in der Session D „Nachhaltigkeit & Erfolg“ berichtet CSR-Manager Rob Kragt vom großen Spezialisten für nachhaltige Bodenbeläge, dem französischen Unternehmen Tarkett mit weltweit mehr als 2,8 Milliarden Euro Jahresumsatz, wie Cradle-to-Cradle-Innovation als Grundlage für echte Zirkularität dienen. Das abgekürzt als C2C bekannte Prinzip umfasst die Wertschöpfung vom Produktdesign bis zum Produktionssystem und setzt konsequent auf Kreislaufwirtschaft. Im Gegensatz zur „Ökobilanz“ oder „Ökoeffizienz“, die Stoffkreisläufe und ihre Auswirkungen „von der Wiege bis zur Bahre bewerten, steht Cradle-to-Cradle für Öko-Effektivität „von der Wiege bis zur Wiege“ – und damit vor allem für technische Innovationen.

Rob Kragt sieht Unternehmen „zunehmend mit Rohstoffknappheit und Emissionsbeschränkungen konfrontiert“ und zeigt Lösungen dafür auf.

Das operative Geschäft der Unternehmensgruppe für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz wird von der Tarkett Holding GmbH mit Sitz in Ludwigshafen gelenkt. Der Hauptsitz des Konzerns mit insgesamt 12.000 Mitarbeitenden und 36 Industriestandorten in 100 Ländern ist Frankreichs Hauptstadt Paris. Zur Produktpalette gehören Vinylboden, PVC-Boden, Linoleum, Teppich, Parkett, Laminat, Kunstrasen und Laufbahnen für Athleten. Die Unternehmensgruppe beliefert weltweit Kunden mit Produkten ihrer Marken Tarkett, Desso, Johnsonite, Tandus Centiva, Tarkett Sports, FieldTurf und Beynon. Tarkett produziert hauptsächlich Bodenbeläge für Wohnungsbau, Bildungswesen, Gesundheitswesen, Einzelhandels- und Gastronomieeinrichtungen sowie Sportstätten.

Das Unternehmen hat sich seit 2011 dem Cradle-to-Cradle-Prinzip verschrieben und integriert es in seine Geschäftsbereiche. Dies bedeutet, dass Tarkett nicht nur die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte für die Gegenwart betrachtet und prüft, sondern auch, welche Auswirkungen sie in Zukunft haben werden, weil jedes Produkt, das hergestellt wird, als Bestandteil in einem zukünftigen Herstellungsprozess gesehen wird. Tarkett will damit zur Minimierung der Umwelt-Belastung beitragen. Heute verfügt Tarkett über vielfältige C2C-zertifizierte Bodenbeläge. So bestehen die Teppichfliesenrücken unter der Marke DESSO EcoBase zu 100 Prozent positiv aus definierten Materialien. Zudem entstehen beim Recycling von Teppichfliesen mit Econyl-Garn und EcoBase-Rücken im Vergleich zur Verbrennung bis zu 84 Prozent weniger Emissionen.

Rob Kragt wird in seiner Präsentation zeigen, wie C2C zu zirkulären Lösungen führen kann und welche Konsequenzen dies für das Unternehmen hat. Dabei geht es nicht allein um technische Innovationen, sondern auch um Mentalitätswandel und neue Marktansprache. „Unternehmen sehen sich zunehmend mit Rostoffknappheit und Emissionsbeschränkungen konfrontiert“, sagt er und betont: „Zirkuläre Lösungen sind ein wichtiger Teil der Strategie, um dies jetzt und in Zukunft zu bekämpfen.“

Der Turnaround als bedeutende Richtungsänderung

Dr. Alexander Fink nimmt Turnaroundkongress-Besucher mit auf eine Zukunftsreise

Dr. Alexander Fink, Gründungsinitiator und Vorstand von ScMI, einer 1998 gestarteten Aktiengesellschaft für Zukunftsgestaltung und strategische Unternehmensführung.
Dr. Alexander Fink, Gründungsinitiator und Vorstand von ScMI, einer 1998 gestarteten Aktiengesellschaft für Zukunftsgestaltung und strategische Unternehmensführung.

Mit seinem Beitrag „Zukünfte vorausdenken und den Neustart in Zeiten multipler Krisen robust gestalten“ beendet Dr. Alexander Fink die Session D „Nachhaltigkeit & Erfolg“ und damit die Vortragsreihe beim XI. Tunraroundkongress 2023. Der Gründer und Vorstand von ScMI, der 1998 gegründeten Aktiengesellschaft für Zukunftsgestaltung und strategische Unternehmensführung, wird bei seinem Auftritt den Turnaround als bedeutende Richtungsänderung beleuchten. Allerdings, betont er vorab, gibt es „mehr als eine Richtung, mehr als eine Zukunft – für unsere sich stetig verändernden Umfelder ebenso wie für das eigene Unternehmen“. Dr. Fink stemmt sich mittlerweile seit mehr als 25 Jahren „gegen die Verengung der Perspektive“ auf eine einzige Zukunft.

Mit dem Szenario-Management unterstützt er Unternehmen, Organisationen und öffentliche Einrichtungen im In- und Ausland beim Umgang mit ungewissen und komplexen Zukünften. In seinem Vortrag nimmt der Wirtschaftsingenieur sein Publikum mit auf eine Zukunftsreise. Dazu kombiniert er die Erfahrung aus verschiedenen Branchen und Themenfeldern mit methodischem Tiefgang und anschaulichen Rück- und Ausblicken sowie Perspektivwechseln. Als einer der Marktführer für die Entwicklung und Anwendung von Zukunftsszenarien unterstützt die ScMI AG vor allem Unternehmen und Organisationen strategisch und praktisch bei der Orientierung in ungewissen Umfeldern. Dabei entstehen visionäre Strategien und neue Geschäftsmodelle. ScMI-Teams haben mit der Mehrzahl der deutschen Top-100-Unternehmen sowie mit innovativen Marktführern aus dem Mittelstand sowie modern aufgestellten öffentlichen Verwaltungen zusammengearbeitet. Darunter namhafte Auftraggeber wie 3M, BMW, Bosch, die Bundeswehr, Deutsche Bahn, LVM Versicherung, Otto, Siemens, Volkswagen, das Gewandhaus Leipzig oder das Erzbistum Paderborn. Dabei herausgekommen sind zahlreiche renommierte Zukunftsstudien – zuletzt Szenarien für die Post-Corona-Zeit sowie die NewGlobal-Ära.

Alexander Fink ist nicht nur Zukunftsforscher und Strategieberater, sondern auch gern gebuchter Keynote Speaker und erfolgreicher Autor. Zu seinen zahlreichen Büchern zählen Titel wie „Handbuch Innovative Wirtschaftsförderung“ (2021), „Deutschland neu denken“ (2018) oder „Handbuch Zukunftsmanagement“ (2011). Er engagiert sich an verschiedenen Hochschulen sowie in der Initiative „D2030 – Deutschland neu denken“. Für ausgewählte Szenario-Arbeiten wurde er 2013 mit dem Preis der Deutschen Marktforschung ausgezeichnet. Der Schluss-Referent beim XI. Turnaroundkongress 2023 freut sich schon auf seinen Auftritt und schickt vorweg: „Es gibt in Zeiten multipler Krisen zahlreiche Ungewissheiten, auf die man sich einstellen sollte. Für einen gelungenen Neustart bedarf es also vielfältiger Perspektiven, die der Turnaroundkongress verlässlich liefert.“

Zur Anmeldung geht es hier: