NEWSLETTER Nr. 9, Mai 2023
Prof. Dr. Ulrich Hermann über Investitionen in zukunftsorientiertes Geschäft
Dauerbühnengast diesmal als Managing General Partner von Einstein Industries Venture
Sein Vortragstitel lautet „Investitionen in nachhaltiges Business“, womit sich der Beitrag von Prof. Dr. Ulrich Hermann einreiht in dier inhaltliche Ausrichtung seiner bisherigen Auftritte beim Turnaroundkongress. Diesmal spricht der Managing General Partner von Einstein Industries Venture allerdings über ein außergewöhnlich zukunftsorientiertes Geschäft. Denn der relativ neue deutsche Risikokapitalgeber möchte so investieren, dass Europa in der Raumfahrt nicht den Anschluss verliert. Die guten Chancen vor allem von Satelliten-Startups spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Einstein Industries Venture vergibt Geld als Risikokapital insbesondere an junge Raumfahrtunternehmen, um sie auf Wachstumskurs zu bringen. Neben dem promovierten Maschinenbauingenieur engagiert sich unter anderem der ehemalige Axel-Springer-Manager Christoph Keese als Initiator der Projektgesellschaft. Einstein Industries Venture plant, zusammen mit Investoren bis zu 300 Millionen Euro Eigenkapital in neue Anwendungen für den Weltraumsektor zu stecken. Keese betonte vor einiger Zeit: „Ohne den Weltraum werden Geschäftsmodelle der Zukunft kaum noch machbar sein.“ Die Systeme für die Kommunikation über Satelliten und die Auswertung von Daten, die von Sensoren im Weltall gewonnen werden, würden künftig beispielsweise zu der zukunftsorientierten Infrastruktur gehören wie auf der Erde die Stromleitungen und Datenautobahn-Netzwerke. So seien etwa Lecks in Pipelines aus dem Weltraum zu entdecken oder der Einsatz von Düngemittel in der Landwirtschaft auf den Quadratmeter genau zu optimieren.
Ulrich Hermann wird also nicht nur auf wirtschaftliche, sondern auch technologisch vielversprechende Entwicklungen eingehen. Das hat er immer schon als Vortragender beim Turnaroundkongress: ob zuvor als CEO des Medienunternehmens Wolters Kluwer, ob als CDO von Heidelberger Druck oder ob als Board Member von Next eGo Mobile. Eine Analyse von Einstein Industrie Ventures hat ergeben, dass in Europa zahlreiche exzellente New-Space-Unternehmen tätig sind. Sie stehen zwar amerikanischen Firmen im Know-how in nichts nach, haben aber im Gegensatz zu US-Wettbewerbern einen erheblichen Druck dabei, genug Finanzierungen zu finden. Der Markt hält einfach kein Geld für sie bereit, obwohl diese Unternehmen an zukunftsweisenden Geschäftsmodellen arbeiten. Ulrich Hermann ist in seinen diversen Rollen innerhalb der Wirtschaft ein ausgewiesener Experte für digitale Transformation von Unternehmen. Er verweist zum Beispiel darauf, dass derzeit quasi ein neues Betriebssystem für eine exponentiell wachsende Anzahl von Anwendungen und Informationslösungen für den Einsatz im Weltall entstehen. Leider sei Europa ähnlich wie bei Betriebssystemen für Computer oder Smartphones nicht präsent auf internationaler Ebene. „Das kann so nicht bleiben. Unser Engagement ist gefragt“, fordert er.
Wie und wofür dieses Engagement auszugestalten ist, wird der mehrmalige Bühnengast Prof. Dr. Ulrich Hermann beim XI. Turnaroundkongress berichten, zumal er von der Bedeutung der Veranstaltung überzeugt ist: „Der Turnaroundkongress ist das Forum für die Akteure und Gestalter des Wandels, schafft Verständnis für die Entwicklungen, die vor uns liegen, und hilft bei der Neuordnung eigener Prioritäten.“ Er verbindet dieses Lob mit einer Warnung, die Entscheider zur Teilnahme am 22. und 23. Juni in Bonn drängt: „Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass die globale Wirtschaft im Ganzen und in ihrer globalen Verstrickung in Deutschland keinesfalls in eine klassische Rezension hineinsteigert, um nach deren Überwindung schließlich wieder wie gewohnt durchzustarten. Das, was da kommt, scheint wie ein Vorbote einer fundamentalen Neuordnung unseres Wirtschaftsmodells.“
Richtige Orchestrierung und passender Gestaltungsrahmen
Dr. Mareen Tack über Transformation und Erfolg der WAGO Gruppe
Sichere Strom- und Datenflüsse führen zu verlässlichen Ergebnissen. „Empower connections!“, heißt die entsprechende Mission der WAGO Unternehmensgruppe, die sich als „Rückgrat einer nachhaltigen und intelligent vernetzten Welt“ versteht, wie es auf der Firmen-Website heißt: „Denn gerade in einer Welt von exponentieller Komplexität und digitaler Geschwindigkeit braucht es verlässliche Verbindung an den Schnittstellen.“ Produkte liefert WAGO vor allem in den Kategorien Verbindungstechnik, Interface-Elektronik und Automatisierungstechnik. Zu den System-Lösungen gehören Raumautomation, Licht- und Energie-Management, digitale Ortsnetzstationen oder IoT-Anbindungen von Anlagen. Offensichtlich ist WAGO damit sehr erfolgreich.
Mit einem neuen Rekordergebnis schloss die Unternehmensgruppe das vergangene Jahr ab, steigerte den Umsatz mit einem Wachstum von 13 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Und das trotz steigender Kosten, Energiekrise und Materialengpässen. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg sei das Engagement der Belegschaft, hieß es bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2022, in dem die Zahl der Mitarbeitenden um rund 400 auf etwa 9.000 gestiegen ist. Dr. Mareen Tack, Vice President Corporate Strategy & Digital Transformation bei WAGO, wird beim XI. Turnaroundkongress in der Session C zu „Anwendungen & Technologien“ unter dem Titel „Mit der Kraft der Ideen zur erfolgreichen Transformation“ über Fortschritte und Erfolge der Unternehmensgruppe berichten.
Sie schickt zu ihrem Vortrag vorweg: „Unternehmen sehen sich heute mit multiplen Anforderungen in Transformationsprozessen konfrontiert. Es bedarf also neuer und kreativer Lösungsansätze, um diese meistern zu können.“ Die Quellen für diese Lösungen sieht sie sowohl intern im eigenen Unternehmen als auch extern beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit Start-ups. Es gelte, alle Aktivitäten zu orchestrieren und die richtigen Rahmenbedingungen zu gestalten, in denen Ideen wachsen und Innovationen entstehen können, um die Kraft der Veränderung aus beiden Quellen richtig schöpfen zu können.
Auf ihren Auftritt beim XI. Turnaroundkongress freut sich Dr. Mareen Tack schon sehr, denn nach ihrer Ansicht entstehen „gute Ideen nicht im stillen Kämmerchen, sondern durch gemeinsamen Austausch und durch Inspiration von außen“. Der Turnaroundkongress biete die Möglichkeit, neue Perspektiven kennenzulernen und wertvolle Impulse zu erhalten, wie die Transformation von Unternehmen gelingen kann. So seien die aktuell großen Herausforderungen zu meistern, betont die Vice President Corporate Strategy & Digital Transformation der WAGO Unternehmensgruppe.